der Stiftung Auge
Preisträger:
Herrn Dr. Mario Matthaei (Köln)
Der mit 5.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis der Stiftung Auge 2013 wurde von der Jury bestehend aus Prof. Dr. Frank G. Holz (Bonn/Vorsitzender), Prof. Dr. Nicole Eter (Münster), Prof. Dr. Dr. h.c. Franz Grehn (Würzburg), Prof. Dr. Rudolf Guthoff (Rostock), Prof. Dr. Berthold Seitz (Homburg/Saar), Prof. Dr. Klaus-Peter Steuhl (Essen), Prof. Dr. Peter Wiedemann (Leipzig)
vergeben an
Herrn Dr. Mario Matthaei (Köln) für seine Arbeiten:
Matthaei M, HU J, Meng H, Lackner EM, Eberhart CG, Qian J, Hao H, Jun AS
Endothelial cell whole genome expression analysis in a mouse model of early-onset fuchs’endothelial corneal dystrophy.
Invest Ophthalmol Vis Sci. 2013 Mar 15;54(3):1931-40
Matthaei M, Meg H, Meeker AK, Eberhart CG, Jun AS
Endothelial Cdkn1a (p21) overexpression and accelerated senescence in a mouse model of Fuchs endothelial corneal dystrophy
Invest Ophthalmol Vis Sci. 2012 sep 28;53(10):6718-27
Meng H, Matthaei M, Ramanan N, Grebe R, Chakravarti S, Speck CL, Kimos M, Vij N, Eberhart CG, Jun AS.
L450W and Q455 K CoI8a2 Knock-In Mouse Models of Fuchs Endothelial Corneal Dystrophy Show Distinct Phenotypes and Evidence for Altered Autophagy
Invest Ophthalmol Vis Sci. 2013 Mar 28;54(3):1887-97
Die Fuchs’sche Hornhautdystrophie ist eine häufige Erkrankung mit zunehmender Prävalenz und Inzidenz auch aufgrund der demographischen Entwicklung. Sie zählt außerdem zu den häufigsten Indikationen für Hornhauttransplantationen in der westlichen Welt, da bislang noch keine konservativen, kurativen Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Die äußerst limitierte Verfügbarkeit von Fuchs-Dystrophie-Endothelproben früherer Erkrankungsstadien und das Fehlen geeigneter Zellkultur- im Tiermodell haben bisher die eingehende Untersuchung der Pathogenese und Prüfung pharmakologischer Therapieansätze erschwert.
Die von Herrn Dr. Mario Matthaei und Mitarbeitern vorgelegten, hochrangigen Publikationen belegen eindrucksvoll die Entwicklung und Charakterisierung der ersten Mausmodelle zur Fuchs-Dystrophie durch gezielten knock-in von missense Mutationen im alpha 2 Collagen VIII (CoI8a2)-Gen. Es wird detailliert der Phänotyp der so generierten endothelialen Zellen beschrieben sowohl mit morphologischer und funktioneller Charakterisierung. Dabei fanden die Autoren u.a. Hinweise auf eine veränderten Autophagie durch die alterierten Endothelzellen. Eingehende Genexpressionsanalysen zeigten u.a. eine Hochregulation des endothelialen COX2. Weitere Befunde inklusive einer endothelialen Cdkn 1 a (p21) Hochregulation bei Fuchs-Dystrophie mit frühem Auftreten und die Hyperexpression von p21 bei später Manifestation lassen die Rolle einer frühen Alterung bei dieser Erkrankung nahelegen. Identifizierte und detailliert beschriebene kompensatorische Mechanismen nach unterschiedlichen subzytotoxischen Faktoren weisen darauf hin, dass diese unzureichend sind, um die Gewebsfunktion aufrecht zu erhalten.
Schließlich zeigen die Autoren in ihrer in Human Molecular Genetics veröffentlichten Arbeit, dass eine Punktmutation in alpha 2 Kollagen VIII (CoI8a2)- Gen den Phänotyp der Fuchs’schen Dystrophie im Tiermodell induzieren kann. Damit konnte eindrucksvoll die Rolle der „unfolded protein response (UPR)“-Aktivierung in der Pathogenese der Fuchs’schen Dystrophie gezeigt werden.
Den Autoren ist zu den vier hochrangige Publikationen mit grundlegenden und wegweisenden Beiträgen zu ersten Mausmodellen der Fuchs’schen Dystrophie zu gratulieren. Damit ist eine wesentliche Grundlage gegeben, um nicht nur pathophysiologische Mechanismen besser zu verstehen, sondern auch neue, innovativ nichtchirurgische Behandlungsmethoden zu entwickeln